Sahwa (Saudi-Arabien)

Salmān al-ʿAuda

Die Sahwa (arabisch الصحوة, DMG aṣ-ṣaḥwa ‚das Erwachen‘), eigentlich as-Sahwa al-islāmīya (الصحوة الإسلامية / aṣ-ṣaḥwa al-islāmīya / ‚islamisches Erwachen‘) ist eine einflussreiche Gruppe von islamischen Gelehrten in Saudi-Arabien, die während und nach dem Zweiten Golfkrieg das saudische Regime dadurch herausforderten, dass sie gegen die Stationierung amerikanischer Truppen auf saudischem Boden protestierten, später aber kooptiert wurden und heute das Regime gegen Kritik anderer Gruppen verteidigen. Zu den prominentesten Mitgliedern der Gruppe gehören Safar al-Hawālī (geb. 1950), Salmān al-ʿAuda (geb. 1956), ʿĀ'id al-Qarnī (geb. 1959) und Nāsir al-ʿUmar (geb. 1952). Sie wurden 1994 inhaftiert und erst 1999 wieder freigelassen. Auch Saʿd al-Faqīh, der Gründer des Movement for Islamic Reform in Arabia (MIRA), gehörte ursprünglich der Sahwa an.[1] Die religiös-politische Ausrichtung der Sahwa, deren Mitglieder als Sahwis (ṣaḥwīyūn) bezeichnet werden, stellt eine Mischung zwischen traditionellem Wahhabitentum und der Haltung der Muslimbruderschaft dar.[2]

  1. Vgl. Al-Rasheed 77.
  2. Vgl. Jones 9.

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